Rund um Linum kann man Kraniche besonders gut beobachten (das Kartenmaterial finden Sie ebenfalls auf dieser Seite). Das liegt daran, dass sehr viele Kraniche den Rastplatz nutzen und dadurch dort zuverlässig anzutreffen sind.
Dabei gibt es zwei verschiedene Arten, Kraniche zu beobachten: Morgens bzw. abends kann man die Kraniche beim Ausflug bzw. Einflug von ihrem Schlafplatz sehen. Da fliegen sie in Scharen über einen hinweg. Dazwischen kann man Kraniche auf den Feldern sehen. Dabei kann man – am besten mit einem Fernglas – die Kraniche beim Fressen beobachten. Beides ist eindrucksvoll, dazwischen gibt es allerlei Hofläden und Restaurants, die einen Besuch wert sind. Linum bietet sich daher wunderbar für einen Halb- bzw. Ganztagesausflug an.
Auch wenn regelmäßig die Kranichrastzahlen veröffentlicht werden, heißt das nicht, dass Kraniche nur dann gut zu sehen sind, wenn besonders viele Kraniche da sind. Ganz im Gegenteil, gerade zu Beginn der Kranichsaison besuchen weniger Touristen die Vögel und sie lassen sich noch leichter beobachten. Auch unter der Woche ist die Kranichbeobachtung besser als am Wochenende.

Kranichbeobachtung beim abendlichen oder morgendlichen Flug:
Der Kranicheinflug findet grob gesagt immer mit Beginn der Dämmerung statt. Die genaue Uhrzeit variiert jeden Tag. Vor der Zeitumstellung ist das so ab 17 Uhr, nach der Zeitumstellung also schon etwa 16 Uhr. Aber: Die Kraniche stellen sich keine Uhr, also immer mal hochschauen und selber schauen, wie es aussieht.
Bei der Beobachtung zum Ausflug und Einflug ist recht wenig zu beachten, da die Kraniche über die Menschen hinwegfliegen. Bitte aber unbedingt alle Absperrungen und Betretensverbote beachten. Besonders das Naturschutzgebiet (gekennzeichnet mit der gelben Eule) darf nicht betreten werden. Die Kraniche brauchen absolute Ungestörtheit an ihren Schlafplätzen – sie wollen doch auch nicht im Schlafzimmer überrascht werden, oder? – aber auf ihrem Weg dorthin fliegen sie in Massen über die Besucher hinüber.

Es gibt mehrere Punkte, an denen der Einflug gut zu sehen ist (rot markiert):

  • am Schöpfwerk (viele Kraniche, meist aber auch sehr viele Menschen) – bitte nutzen Sie besonders in diesem Jahr den Koppelweg, der davon abzweigt. Die Kraniche fliegen in diesem Jahr toll drüber und Sie können Abstand zu Ihren Mitmenschen halten.
  • hinter der Kirche (mit Weitblick, dafür aber Beobachtung neben parkenden Autos)
  •  das Teichgebiet (kein Weitblick, dafür schöne Landschaft, die Kraniche landen übrigens nicht in den Teichen…)

Vollbildanzeige

Kranichbeobachtung tagsüber:
Tagsüber sind die Kraniche auf den Feldern, sie fressen, putzen sich oder nehmen ein kleines Bad in den vielen Gräben.
Um Kraniche auf den Feldern gut zu sehen, sind eine Handvoll Regeln zu beachten. Denn wenn Sie die Kraniche stören, haben Sie auch kein schönes Beobachtungserlebnis. Woran Sie sich also unbedingt halten sollten:

  • Betreten Sie bitte keine landwirtschaftlichen Flächen oder Feldwege, egal, wie weit die Kraniche weg stehen (Kraniche merken, wenn jemand „ihr“ Territorium, also das Feld, betritt). Der Mensch ist der Feind, vor dem Kraniche am meisten Angst haben. Also gehen Sie nicht auf die Kraniche zu, sondern bleiben für den Kranich nicht sichtbar am Straßenrand, dann nähern sich die Kraniche mit etwas Glück ganz von alleine. Der Kranich entscheidet, wie nah er herankommt, nicht der Mensch!
  •  Bleiben Sie immer in Deckung! Am besten bleiben Sie einfach im Auto sitzen – das ist wie ein Tarnzelt. Wer unbedingt aussteigen muss: Es gibt viel Schilf und Büsche, hinter denen man sich verstecken kann.
  • Kraniche zeigen den Menschen, wann sie sich gestört fühlen: Mindestens ein Tier hält immer Wache. Wenn sich dieses bedroht fühlt, gibt es den anderen ein Signal und alle Kraniche schauen auf („Hälse recken“). Wenn Sie das sehen, fragen Sie sich, liegt es an Ihnen? Wenn ja oder wenn Sie sich unsicher sind, einfach ein paar Schritte zurückgehen, am besten Deckung aufsuchen und schauen, ob die Kraniche sich wieder entspannen.
  • Störungsfreies Kranichbeobachten? Kranichbeobachtung ist fast nie störungsfrei für die Tiere, sondern höchstens störungsarm. Denn schon ein anhaltendes Auto kann die Tiere dazu bringen, ihre aktuelle Fressstelle zu verlassen.
  • Wer Kraniche nah sehen will, der verwende ein Fernglas oder Spektiv. Wer beides nicht hat, kann an einer Kranichführung teilnehmen, da wird entsprechende Optik zur Verfügung gestellt (s. zum Beispiel hier).

Nicht nur die Kraniche wollen nicht gestört werden, auch die Menschen (manches klingt logisch oder eigenartig – glauben Sie uns, wir schreiben aus Erfahrung):

  •  Bitte behindern Sie landwirtschaftliche Arbeiten nicht! Ohne sie würden die Kraniche nicht in Linum rasten.
  •  Denken Sie an den nachfolgenden Verkehr: Halten Sie nicht abrupt an, immer zuerst Blinken dann an die Seite fahren.  Nicht an für den Verkehr gefährlichen Stellen anhalten.
    Und: Halten auf Vorfahrtsstraßen außerorts ist laut StVO nicht erlaubt, wenn Sie es dennoch tun, fahren Sie bitte ganz auf den Seitenstreifen (beide Räder rechts von der weißen Fahrbahnlinie), nur so kann der fließende Verkehr ungehindert weiterfahren.
  • Und zu guter letzt: Landstraßen sind nichts für Fußgänger! Also bitte immer ganz am Rand (auf der Wiese) stehen und nicht auf dem Asphalt!

Die Linumer Kraniche haben ihre Hauptäsungsflächen entlang des Kuhhorster Wegs (im Dorf links in Richtung Kuhhorst abbiegen). Dort befindet sich ein Parkplatz (gekennzeichnet mit blauem Parkplatzschild). Der Parkplatz ist auch nicht so gut zu erkennen, da (aus Richtung Linum) kurz davor ein landwirtschaftlicher Weg abbiegt. Bitte erst die (zweite) Einfahrt direkt am Parkplatzschild nehmen.
Die Kenner unter Ihnen wissen, dass dort immer eine Aussichtsplattform war (die auf dem Beitragsfoto), die ist beim Sturm im Jahr 2017 leider kaputt gegangen und nicht mehr vorhanden. Dennoch eignet sich die Stelle sehr gut zur Kranichbeobachtung. Bitte beachten Sie die Absperrungen.

Wenn die Kranichrast Mitte / Ende Oktober ihren Höhepunkt erreicht hat, sind Kraniche meist nicht mehr so gut auf den Feldern zu sehen. Bis dahin gab es bereits so viele Störungen, dass sie sich weiter verteilen, eher vereinzelt stehen und sich in wirklich ungestörte Bereiche zurückziehen. Deswegen stehen sie zu der Zeit oftmals direkt neben der Autobahn. Dass man dort nicht anhalten darf, müssen wir nicht erwähnen, oder? Viele Menschen fahren aber langsamer, das gibt dann oft unseren berühmten „Kranichstau“.

Vollbildanzeige