Bereits im 11. Jahrhundert gab es eine Wallburg im heutigen Ortskern (Straße der Jugend) und kleinere Siedlungen im Umkreis. Das Dorf Linum wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt auf einer sandigen Erhebung mitten im Luch (eine ausgedehnte, vermoorte Niederung speziell in Brandenburg) und war seit dem Hochmittelalter teil des Pilgerweges Berlin-Bad Wilsnack. Linum liegt an der alten „Alten Hamburger Poststraße“ und der Linumer Rasthof war wichtiger Stützpunkt für die Postkutschenstrecke Berlin-Hamburg. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg 1846 verlor Linum als Verkehrspunkt an Bedeutung.
Von 1571 bis 1872 gehörte Linum zum „Amt Fehrbellin“ und liegt im heute so genannten „Ländchen Bellin“, was auf die Familie Bellin zurückgeht, die die Gegend um Linum als Gutswirtschaft mehr als 200 Jahre gepachtet hatte.
Mit dem wachsenden Energiehunger Berlins nach Brennstoff wurde in Linum mit dem Torfstich begonnen. Das Luch und der darin enthaltende Torf sorgten für einen wirschaftlichen Aufschwung Linums, sodass Linum in dieser Zeit bis zu 2500 Einwohner zählte. Der abgebaute Torf wurde über den Amtmannkanal und den Rhin nach Berlin verschifft. In diese Zeit fällt auch der Neubau der Linumer Dorfkirche, weil der gotische Feldsteinbau zu klein geworden war. An seiner Stelle steht heute die neogotische Kirche von 1867/68.
Nach Ende des Torfabbaus wurden die entstanden Flächen geflutet und als Teiche zur Fischzucht bis nach der Wende genutzt. Das so entstande Teichgebiet Linum ist heute Naturschutzgebiet und kann auf gekennzeichneten Wegen begangen werden.
Linum präsentiert sich heute als langestrecktes Straßendorf mit vielen Höfen und sehenswerten Bauten. Vor allem ist Linum aber heute als Storchendorf bekannt, da es im Dorf über 20 Storchenhorste gibt, die das Ortsbild mitprägen.
Als Besonderheit ist der Meteorit von Linum zu bemerken, der 1854 bei Linum einschlug und der heute im Naturkundmuseum Berlin aufbewahrt wird.
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